Warum nicht einfach: Die Liebe zweier Menschen feiern?
Braucht es spezielle Begriffe wie Regenbogenhochzeit, gay wedding oder gleichgeschlechtliche Trauung – wir feiern doch die Liebe zweier Menschen.
Gestern rief bei mir, leider muss ich schreiben, MAL WIEDER eine zutiefst verunsicherte Braut an. „Macht Ihr so etwas? Ich meine, wenn zwei Frauen heiraten wollen?“ „Wieso „so etwas“?“, war meine spontane Antwort. Ich fragte mich, warum spricht sie so unachtsam von einem der wichtigsten Momente in ihrem Leben. Das fragte ich sie ebenfalls.
Und dann erzählte sie, sie sei inzwischen sehr verunsichert, weil sie schon bei verschiedenen Trau/Hochzeitsredner*innen angerufen habe und sich alles Mögliche anhören musste. Leider kein Einzelfall. Ihr glaubt gar nicht WIE oft, total unglückliche Bräute- oder Bräutigampaare uns von den haarsträubendsten Telefonaten oder Mails berichten. Sie sind schon richtig mutlos sind und kurz davor, Ihre Ehe nur eintragen zu lassen – ohne eine schöne feierliche Zeremonie.
In einer freien Trauung feiern wir die Liebe zweier Menschen.
Als wir unsere Homepage vor 10 Jahren konzipierten, führten mein Mann und ich lange Diskussionen mit unserer Programmiererin, ob wir Regenbogenhochzeit, gay wedding, Frau heiratet Frau, Mann heiratet Mann extra noch erwähnen sollten. Ihr wisst schon SEO, Googlerank etc. 😉 In mir sträubte sich alles. Ich möchte die Liebe zweier Menschen feiern. Deshalb findet Ihr hier nirgends einen dieser Begriffe – außer jetzt in diesem Beitrag. Und den schreibe ich nur, weil es mir in der Seele weh tut, dass es immer noch diese merkwürdigen Gedanken in manchen Köpfen gibt.
Die Liebe fällt dahin, wo sie möchte. Ihr ist es völlig egal, ob sie bei Mann & Frau, Frau & Frau oder Mann & Mann landet. Nach über 10 Jahren habe ich die ungewöhnlichsten Geschichten dazu hören und sie natürlich auch in den ganz persönlichen Trauzeremonien umsetzen dürfen.
Braucht es da wirklich Blogs „von der Herausforderung eine gleichgeschlechtliche Hochzeit zu planen“ oder „5 Tipps wie Ihr eure gleichgeschlechtliche Hochzeit feiert“ oder “Was ist für eine gleichgeschlechtliche Trauung zu beachten”?
Ich meine nein. Ihr liebt euch. Ihr möchtet heiraten, miteinander alt werden. Es ist das Normalste auf der Welt, dass man/frau zusammen mit seinem geliebten Menschen möglichst glücklich alt und runzelig werden möchte.
Also dann heiratet auch wie es zu euch passt: verrückt, klassisch, romantisch, daheim im Garten, im Schloss oder sonst wo, mit Gott oder ohne, religiöser Ausrichtung: katholisch, evangelisch, orthodox, jüdisch, muslimisch, keltisch, Mittelalter – euch sind bei mir keine Grenzen gesetzt – außer denen, die Ihr euch selber gebt. (Ähöm, außer bei einem Tandemsprung oder einer Tauchertrauung in 3000 m Tiefe – da bin ich raus 😉 )
Deshalb ist es für mich Nonsens eine gleichgeschlechtliche Trauung vorzubereiten. Ich gestalte die freie Trauung für ein Liebespaar, das die spannende Reise in ihre Zukunft als Ehepaar beginnen möchte.
Ihr wundert euch, dass ausgerechnet eine THEOLOGIN, die römisch-katholisch studiert hat, frei und ohne Ressentiments für JEDES BRAUTPAAR arbeitet?
Es hat für mich etwas mit Achtung zu tun. Ich achte jeden einzelnen Menschen in seinem ganzen Sein. Du wurdest so wie Du bist geschaffen und Du bist so gewollt. „Und das ist gut so!“
Meine persönliche Meinung: FREIE Redner sollten wirklich frei & ohne Ressentiments arbeiten oder nochmal überdenken, ob sie an der richtigen Stelle sind.
Ihr habt nun Lust bekommen, mich kennenzulernen? Mit mir eure ganz persönliche Trauzeremonie vorzubereiten und zu feiern?
Fein, das freut mich. Terminanfrage
Eure Silvia Schäfler
von Heiraten ist mehr