Heute kam bereits die 4. Mail: So langsam kommen wir wieder in die Phase der „verzweifelten“ Paare. Nach inzwischen fast 9 Jahren kann ich das Lied „Alle Jahre wieder“ singen.
Es kommt dann nicht das Christkind, sondern verzweifelte Paare, aufgeregte Mütter, verstörte Trauzeuginnen bzw. Trauzeugen rufen oder schreiben uns an: Der Trauredner/die Traurednerin hat abgesagt. Der SUPERGAU!!!
Dabei handelt es sich NICHT um Hochzeitstage, die für morgen oder übermorgen geplant sind. Sondern es werden Termine angefangen von mehreren Monaten bis hin zu zwei Wochen vorher abgesagt.

Eines meiner Brautpaare erzählte von ihren Erlebnissen: Sie heirateten sehr exklusiv im Ausland. Mehr als ein Redner bot spontan an, seinen bereits gebuchten Paaren abzusagen, um mit ihnen an diesen tollen Ort zu reisen.
Ein anderes Paar bekam die Absage 3,5 Wochen vor der Hochzeit mit der Begründung: Trauredner hat sich das Bein gebrochen. Tatsächlich war er vermutlich mit der kompletten zweisprachigen Trauung überfordert. Es war 0,0000000 vorbereitet, so dass ich von Grund auf neu aufbauen musste.
Dann gibt es Absagen aus familiären Gründen – etliche Monate vorher.
Einige Redner meldeten sich einfach überhaupt nicht mehr, und da wurde es den Paaren 3 Monate vor dem Termin ein wenig brenzlig.

Wenn ich eine solche Mail lese oder auch während des Anrufs frage ich mich immer wieder WARUM? WIE kommt man darauf, einem fest gebuchten Paar den Termin abzusagen?
Klar: Am Tag selber kann man bei der Anreise in einen Unfall verwickelt werden, man kann richtig krank werden – da spreche ich jetzt nicht von einer Erkältung oder Magen-Darm-Verstimmung. ABER: Wie bei dem o. a. Beinbruch funktioniert mein Mundwerk und mein Hirn uneingeschränkt. Die Anfahrt lässt sich organisieren.
Wenn ein Tag bei mir fest gebucht ist, dann ist er fest gebucht. Solange mein Kopf fest auf dem Rest meines Körpers sitzt und voll funktionsfähig ist, bin ich da – egal, welche Anfragen für diesen Tag sonst noch kommen.

Wie könnt Ihr es vermeiden, diesen Supergau zu erleben?
Ein wichtiger Punkt ist, wie viele Trauungen hält ein Redner im Jahr? Da könnt Ihr hochrechnen, ob er tatsächlich nur eine Trauung am Tag begleitet oder mehrere. Manchmal entstehen die Absagen durch zu weit entfernte Trauungsorte bzw. eine weitere Trauung in unmittelbarer Nähe einer anderen Trauung kommt neu dazu. Es stellt sich heraus, dass euer Ort zu weit weg ist – also Absage eurer Trauung.
Sprecht ihn oder sie auch direkt beim Kennenlernen darauf an, was passiert, wenn er den Termin nicht einhalten kann. Kümmert er sich um Ersatz? Hat er auch einen adäquaten Ersatzredner, der einspringen kann? Ist im Vertrag geregelt, was passiert, wenn er absagt? Lasst euch den Passus zeigen.
Ein weiteres Indiz, wie ernst eine Begleitung zu nehmen ist, ist das Angebot eines Redners. Dröselt er die Verteilung der Arbeitsstunden klar und verständlich auf? Je mehr Zeit in die Vorbereitungszeit investiert wird, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass er mit Herzblut und Hingabe euch begleitet und eure Liebe mit euch in der Zeremonie sicher feiern möchte.

Deshalb: Augen auf bei der Wahl eurer Hochzeitsrednerin oder eures Hochzeitsredners! Die gegenseitige Sympathie ist m. E. zwar grundlegend, mindestens genauso wichtig ist jedoch die Professionalität eurer Begleitung bei allen Emotionen, die mit eurem großen Tag verbunden sind. … und ganz WICHTIG: Für die MEISTEN Redner ist eine Absage ebenfalls ein absolutes NOGO! Sie möchten alles dafür tun, dass Ihr einen wunderbaren, unvergesslichen Moment erlebt.
Eure Silvia, heiratenistmehr.de