Von der Vorbereitung einer ganz persönlichen Trauungszeremonie

Gerade von Professionals, Musikern, Fotografen etc, werde ich immer wieder gefragt: “Was machst Du anders?“ „Solch eine Trauungszeremonie habe ich bis jetzt noch nicht erlebt.“ „Selbst ich habe mit meinen Tränen zu kämpfen gehabt.“ „Wenn ich mal heirate, dann mit dir.“

Wie kann ich etwas Unsichtbares erklären? Auf den Bildern “meiner” Trauungen sehe ich wie bei ganz vielen anderen Trauungen glückliche Paare, Ritualelemente, die auch andere Redner verwenden und doch ist es ganz anders. Dazu eine kleine Anekdote: Unlängst traf ich eine Hochzeitsfotografin nach 7 Jahren wieder. Ich konnte mich leider nicht mehr an sie erinnern – aber sie an mich. „So schön, dass ich wieder eine Trauung mit dir erleben darf. Gerade das Sandritual hat mich bei der Trauung damals tief bewegt. Einige Wochen später hatte ich wieder eine Trauung mit dem Sandritual. Ich freute mich schon so richtig darauf. … und ich war sowas von enttäuscht – es war so etwas von nichtssagend.“

Das Wesentliche ist mit den Augen unsichtbar.” – umso mehr in meinem Beruf als freie Theologin. Nun könnte ich von meinen über 30 Arbeitsstunden erzählen, die ich brauche bis eine Trauung wirklich so ist, dass auch ich damit zufrieden bin – oder ganz nüchtern: 1 Kennenlernen und 2 Traugespräche – das sagt aber nichts über die Zeit dazwischen. Da fehlten selbst mir bisher die passenden Worte.

Nach einem genialen Menü der orientalischen Küche bekam ich endlich die zündende Idee: Warum nicht die Trauungszeremonie mit einem Festmahl vergleichen? Wer die Küche der Levante (vorderer Orient) kennt, weiß WIE aufwändig dort gekocht wird. … und wer mich kennt, weiß wie gerne ich gut (damit meine ich wirklich gut) esse und auch vom Kochen so einiges verstehe.

Also Vorbereitung der Trauungszeremonie und das Kochen eines Festmahls. Trauung ist nicht gleich Trauung – Essen ist nicht gleich Essen.
Man hat verschiedene Möglichkeiten zum Essen zu gehen: Fastfood und Gasthäuser sowie Restaurants auf ganz unterschiedlichen Niveaus. Fastfood wird auch gerne als Systemgastronomie bezeichnet. Alles ist vorgefertigt. Überall auf der Welt bekommt man ähnliche Produkte mit ähnlichem Geschmack.
Bei Restaurants sieht man nicht gleich auf den ersten Blick, wie das Essen schmeckt. Die Bilder schauen meist gut aus. Wie es wirklich schmeckt, ist nicht zu sehen. Auch kann man nicht erkennen, ob Suppentüten und Produkte zum Aufwärmen verwendet werden oder ob die Zutaten frisch vom Markt kommen, von Hand geschält, geschnippelt und verarbeitet wurden. Die Bilder sagen auch nichts darüber aus, ob der Koch sein Handwerk gelernt hat und mit viel Liebe ausübt, wie viel Erfahrung er im Laufe der Zeit gesammelt hat, neue Rezepte kreiert, um seinen Gästen eine Geschmacksexplosion nach der anderen zu servieren. Was zu den Fähigkeiten eines Kochs gehört, könnt Ihr hier lesen.

Es ist auch die Frage: Was möchte der Gast? Jedes Restaurant hat seine Klientel. Der eine liebt Fastfood, weil er es kennt und es schnell geht. Der andere nimmt es mit dem Geschmack nicht so genau, die Hauptsache er wird satt. Und dann gibt es noch die dritte Gruppe – die Genießer: Die sich nicht nur gesättigt vom Tisch erheben möchten, die mit einem Qualitätsanspruch zum Essen gehen. Für die es wichtig ist, ein Geschmackserlebnis serviert zu bekommen. Die sich auch noch am Nachgeschmack erfreuen möchten. Die sicher sein möchten, dass sie mit höchster Handwerkskunst frischverarbeitete Zutaten genießen.

Gehört Ihr zu den Genießern, die eine Geschmacksexplosion erleben möchten? Genau für euch wetze ich meine Messer, stelle meine Töpfe auf den Herd, schalte den Backofen an und koche voller Hingabe.

Eure Silvia
Heiraten ist mehr