Inzwischen gibt es sehr viele Anbieter für freie Trauungen mit ganz unterschiedlichen Intentionen und Ausbildungen. Daraus ergibt sich auch ein gewisser Unterschied in der Art der Gestaltung der freien Trauung und des damit verbundenen Redestils. Markus hat dazu einen neuen Blogbeitrag veröffentlicht. Hier bekommt Ihr eine Zusammenfassung. Mehr natürlich auf unserer Seite …
Unsere Art, eine freie Zeremonie zu halten, beschreiben wir mit „mehr als eine Rede“.
Grundsätzlich denkt man zunächst, dass es doch die Aufgabe des Redners ist, eine Rede zu halten. Was kann es dann noch „mehr“ als eine Rede geben? Unsere Trauungszeremonien enthalten natürlich unter anderem auch eine Rede, manchmal sogar mehrere – Rede ist jedoch nicht gleich Rede.
Die Rede eines Abgeordneten im Bundestag unterscheidet sich z. B. wesentlich von einer Büttenrede im Karneval.
Bei der Hochzeit gibt es ganz verschiedene Reden an einem Tag:
die Rede des Brautvaters,
das Erzählen der Kennenlerngeschichte des Paares
die Ansprache des Trauredners.
Eines haben alle gemeinsam: Ihren unterschiedlichen Charakter.
Als eine unserer Hauptaufgaben sehen wir darin, eure ganz persönliche Ansprache für euch zu halten. Was ist denn nun der Unterschied zwischen einer Rede im Allgemeinen und der Ansprache im Besonderen?
Die Rede:
Von einer Rede spricht man immer dann, wenn jemand vor Publikum mehrere zusammenhängende Sätze zu einem Thema sagt. Ein beliebtes Thema bei Trauungen ist z. B. die Kennenlerngeschichte des Paares. Der Redner erzählt also, wie das Paar zueinander gefunden hat.
Adressat der Rede ist in diesem Fall natürlich nicht das Brautpaar.
Vermutlich wissen die beiden ja bereits, wie sie sich kennengelernt haben und dass der Redner die Information von ihnen bekommen hat. 😉
Adressaten der Rede sind die Hochzeitsgäste.
Sie sollen die Geschichte des Paares erfahren und dabei unterhalten werden.
Aus diesem Beispiel wird klar, was die wesentlichen Merkmale einer Rede sind:
Die Rede ist reproduktiv, d. h. der Redner gibt Informationen wieder, die er vom Brautpaar oder von Dritten erhalten hat.
Die Rede ist retrospektiv, d. h. der Redner blickt zurück auf Informationen, die bereits gesammelt wurden.
Die Rede spricht über etwas oder jemanden, in diesem Beispiel über das Hochzeitspaar.
Bei der Rede ist der Redner ein Bote, der im Auftrag des Senders, in diesem Fall des Paares, eine Botschaft an den Empfänger (die Gäste) übermittelt.
Die Rede soll informieren, bzw. im Fall der Trauung v. a. unterhalten
Die Ansprache:
Das zentrale Element unserer Trauungszermonie ist jedoch immer die ganz persönliche Ansprache.
Als eine Sonderform der Rede möchte sie, wie der Name sagt, die Zuhörer (also Brautpaar & Gäste) ansprechen.
Warum möchten wir an-sprechen?
Das hat mit unserer Intention für eine freie Zeremonie zu tun:
Wir sehen in einer Hochzeit nicht das Happy End, das Ende eines Weges (wie bei einer Trauerfeier, wo wir auf das Leben eines Verstorbenen zurückschauen).
Wir sehen eure Trauung als den Beginn von etwas ganz Wunderbarem. In eurer Zeremonie steht Ihr an der Schwelle zu eurer gemeinsamen Zukunft. Klar schauen wir in der Ansprache auch zurück, wie alles mit euch begonnen hat – aber nicht nur. Viel wichtiger ist doch, vorauszuschauen auf das, was vor euch liegt.
Die Ansprache hat folgende Merkmale:
Die Ansprache ist produktiv, d. h. der Zeremoniegestalter kreiert etwas ganz Neues.
Die Ansprache ist prospektiv, d. h. der Zeremoniegestalter blickt mit euch zusammen nach vorne.
Die Ansprache spricht zu jemandem, nämlich sowohl zu euch als auch zu euren Gästen.
Bei der Ansprache ist der Redner der Sender der Nachricht, und Ihr und eure Gäste seid die Empfänger.
Die Ansprache soll euch ansprechen und berühren.
Hörbeispiele für Rede und Ansprache sowie die Vorbereitung und das Setting am Trauungsort findet Ihr hier
Und was passt zu euch? Das Schöne ist ja, dass Ihr wählen könnt.
Eure Silvia von Heiraten ist mehr